Gottesdienst zum Mitnehmen

Quasimodogeniti – Sonntag, 19. April 2020

Da wir wegen der Corona-Krise weiterhin nicht gemeinsam Gottesdienst feiern können, bieten wir hier den „Gottesdienst zum Mitnehmen“. Die Christus-Kirche ist auch an diesem Sonntagmorgen für Stille und Gebet geöffnet.

Psalmgebet

Unser Taufstein mit Osterkerze und unserem Tauf-Fisch

Diesen Tag hat Gott uns geschenkt. Diesen Tag wollen wir fröhlich miteinander sein. Ihr Chöre singt: Wir danken dem Herrn! Ihr Bläser ruft: Wir danken dem Herrn!Ihr in der Gem einde – nah und fern ruft: Wir danken dem Herrn! Denn er hat unsere Not auf sich genommen. Froh besingt man seinen Sieg in den Straßenzügen: Die Rechte des Herrn ist erhöht; die Rechte des Herrn behält den Sieg. Er musste sterben, um zu leben, dass wir des Herrn Werke verkünden, dass wir rufen: Er lebt unter uns! Diesen Tag hat Gott uns geschenkt. Das ist ein rechter Tag, ihm zu danken. Steht auf! Der Lebendige tritt ein! Hosianna! Kyrie eleison! Maranatha! Zündet die Kerzen an, die österlichen Kerzen, bringt ihm frohe Lieder, tragt festliche Kleidung. Blumen und junges Grün dürfen nicht fehlen. Das Beste ist gerade gut genug. Nach Psalm 118

Evangeliumslesung

Thomas, der Didymus (Zwilling) genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. (Joh 20,24-29)

Foto: Pixabay (Myriams-Fotos 1672)

StattPredigt – Gedanken

Der Sonntag mit dem ungewöhnlichen Namen Quasimodogeniti („Wie die Neugeborenen“) erinnert an die Taufe. An diesem Tag legten neugetaufte Christinnen und Christen, die weißen Kleider wieder ab, die sie seit der Osternacht getragen hatten. Es ist möglich, dass der katholische Name „Weißer Sonntag“ auf diesen Brauch zurückgeht. In zahlreichen evangelischen Kirchengemeinden finden an diesem Sonntag Konfirmationen statt. Jugendliche bekennen ihren christlichen Glauben und werden gesegnet.

Doch ob die Feier der Konfirmation in diesem Jahr am geplanten Termin gefeiert werden kann, ist eher unwahrscheinlich. Jungen und Mädchen haben sich vorbereitet auf das Fest. Sie haben einen Bibelvers als Konfirmationsspruch ausgewählt und zusammen mit ihren Familien überlegt, wie der Tag ihrer Konfirmation gefeiert werden soll. Wer wird eingeladen? Welche Schuhe passen zur Kleidung? Wie kann der Tag so gestaltet sein, dass er in guter Erinnerung bleibt?

Die Jugendlichen, die ich kenne, machen sich viele Gedanken über die Welt, in der sie leben, über die Zukunft und was sie bringen mag. Einige erinnern mich an Thomas, Jesu Jünger.

Thomas sagt: Ich glaube nur, was man sehen, anfassen und beweisen kann. Thomas übernimmt nicht einfach, was die anderen sagen, sondern geht in die Tiefe, fragt nach und sucht. Und das ist etwas ungeheuer Wertvolles. Als Thomas dem auferstandenen Jesus begegnet merkt er: Dieser Jesus ist keiner, der auf Distanz bleibt. Jesus hat keine Angst sich berühren zu lassen. Der nimmt mich ernst und zeigt mir, wie das gehen könnte, glaubwürdig leben. Und so bekennt er: Mein Herr und mein Gott!

Auch die Konfirmandinnen und Konfirmanden sprechen ein Bekenntnis. Sie sagen „Ja“ zur Taufe, die die meisten von ihnen als kleine Kinder empfangen haben und entscheiden sich für den christlichen Glauben. Wann die Konfirmation in diesem Jahr in Beckum gefeiert wird? Das Datum steht noch nicht fest. Aber sicher ist, dass die Vorbereitung der Jungen und Mädchen, nicht umsonst war. Der Tag kommt, an dem jeder und jede einzelne von ihnen erfährt: Du bist gesegnet und wirst ein Segen sein!  

Segen

Foto: Pixabay (Pexels)

Gott segne dich. Er erfülle deine Füße mit Tanz und deine Arme mit Kraft. Er erfülle dein Herz mit Zärtlichkeit und deine Augen mit Lachen. Er erfülle deine Ohren mit Musik und deine Nase mit Wohlgerüchen. Gott gebe uns allen immer neu die Kraft, der Hoffnung ein Gesicht zu geben. Es segne dich Gott, der Herr.

Pfarrerin Birgit Schneider, Evangelische Kirchengemeinde Beckum