Christmette als „Festival of Nine Lessons and Carols“

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Die Christmette am 24. Dezember um 23 Uhr wird dieses Jahr als Festival of Nine Lessons and Carols gefeiert. Ein Team wird den Gottesdienst gestalten. Mit dabei ist auch wieder der Schoenefeldt-Chor.

Das Festival of Nine Lessons and Carols  (Festival der neun Lesungen und Gesänge bzw. Weihnachts-Lieder) ist ein traditioneller englischer Gottesdienst, der am Vorabend des Weihnachtsfestes gefeiert wird. Er besteht aus neun Bibellesungen und neun Weihnachtsliedern und -gesängen, gerahmt von einer Einzugs- und Fest- sowie einer Schlusshymne. Die Liturgie besteht aus einem Eingangsgebet, dem Schlussgebet und Schlusssegen. Die Auswahl der Lesungen ist festgelegt. Die Texte schlagen einen Bogen vom Alten Testament ins Neue Testament und heben die sog. Heilsgeschichte hervor: Beginnend mit dem Sündenfall macht Gott am Ende alles gut. Eine auslegende Predigt gibt es nicht.

Der Gottesdienst hat seinen Ursprung in einer Feier am Heiligabend 1880 in einer Scheune in Truro/Cornwall, die Form wurde aber bald von anderen Gemeinden übernommen. Der berühmteste Gottesdienst ist der am King’s College in Cambridge. Er fand erstmals 1918 statt. Seit 1919 beginnt der Festgottesdienst dort mit dem Lied „Once in royal David’s City“. Die Auswahl der weiteren Lieder ändert sich dagegen jährlich. Seit 1928 wird der Gottesdienst aus Cambridge jährlich von der BBC ausgestrahlt, seit den 1930er Jahren weltweit. Dadurch ist die Gottesdienstform im ganzen britischen Empire bekannt geworden und wird heute überall auf der Welt gefeiert, in Kirchen ebenso wie in Scheunen und Hotellobbys, von Anglikanern genauso wie von Lutheranern und Katholiken.