Es dauerte einige Zeit, bis die regelmäßigen Gottesdienste wieder aufgenommen werden konnten. Die Suche nach einem geeigneten Raum gestaltete sich schwierig. 1855 kauft die Gemeinde von Weber Wille das Haus am Nordwall 35, schräg gegenüber der heutigen Kirche. Es diente fortan als Gottesdienstraum und später auch als Unterrichtsraum. Der Gottesdienstbesuch lag bei ca. 50 Personen, darunter auch Katholiken und Juden aus Beckum. (Insgesamt sollte das Gebäude bis zum Abbruch 1963 im Besitz der Gemeinde bleiben.)
Die Gemeinde wuchs kontinuierlich: 1880 gehörten 250 Personen zur Gemeinde – die allerdings offiziell keine eigenständige Gemeinde war, sondern als Teil von Oelde zur Kirchengemeinde Rheda gehörte. Das alte Kirchenhaus am Nordwall erwies sich mit der Zeit als viel zu klein und zudem baufällig. Mit dem Wachsen der Gemeinde wuchs der Wunsch, als Gemeinde selbständig zu werden, einen eigenen Pfarrer zu bekommen und vielleicht sogar eine richtige Kirche. 1881 wurde ein erster Schritt hin zur Selbständigkeit unternommen: Oelde und Beckum wurden aufgeteilt in zwei einzelne Gastgemeinden der Evangelischen Kirchengemeinde Rheda. Die Gastgemeinden waren nun zwar eigenständiger, teilten sich aber weiterhin einen Pfarrer. Doch die Gemeinde Beckum erhielt nun ein eigenes Presbyterium und konnte ihre Finanzen selbst verwalten.
1882 erkannte die Kirchenleitung, dass das Anliegen, eine Kirche zu bauen, durchaus berechtigt war: Ab diesem Jahr durfte die Gemeinde Gelder für einen Kirchenbau sammeln. Unterstützt wurde das Vorhaben durch die Gustav-Adolf-Stiftung, die den finanziellen Grundstock für den Kirchenbau anlegte.
Wachsen in der Stadt
Bauffälligkeit der Lutherkirche